Wann haben Sie das letzte mal in Ihrem Verteilerschrank den Prüftaster am FI-Schutzschalter (RCD) betätigt ?
Haben Sie gelesen, was auf dem FI-Schutzschalter (RCD) geschrieben steht ?
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Dort steht: Prüftaste halbjährlich drücken. Schalter muß auslösen.
Nur so kann geprüft werden, ob der FI-Schutzschalter (RCD) im "Ernstfall" auch wirklich auslösen würde.
Der Auslösemechanismus könnte verklebt sein oder aus anderen Gründen eine Auslösung verhindern.
Wenn der Prüftaster gedrückt wird, muß der FI-Schutzschalter (RCD) auslösen und den gesamten Strom ausschalten.
Löst er nicht aus, muß er sofort ausgewechselt werden, denn es ist ein SCHUTZ-Schalter, der uns Menschen schützt.
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Bevor Sie jetzt zur Tat bzw. Prüfung schreiten ....
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.... beachten Sie, dass der FI-Schutzschalter (RCD) bei dieser Prüfung den gesamten Strom abschaltet; es wird dunkel.
Schalten Sie Ihren PC und andere wichtige Elektrogeräte vorher aus.
Denken Sie auch an Melde- und Alarmanlagen, Zeiterfassungssysteme, Heizung, etc.
Uhren und Wecker, die nicht mit Batterie laufen, müssen nach dieser Aktion neu gestellt werden.
Vielleicht müssen Sie auch Ihren Fernseher oder Videorekorder neu programmieren.
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Was ist VBG 4, BGV A2, BGV A3 oder VDE 0701-0702 ?
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Seit dem 1.4.1979 ist die Wiederholungsprüfung aller Elektrogeräte in Ihrem Betrieb nach BGV A3
(bisher VBG4 bzw. BGV A2) Pflicht und bei Nichteinhaltung mit Bußgeld bis 10.000 Euro belegt!
Im Schadenfall muss der Eigentümer den einwandfreien Zustand der Elektroanlagen und Geräte
nach VDE dem Versicherer und der Berufsgenossenschaft nachweisen, ansonsten schließen die
Berufsgenossenschaften eine Haftung aus, wenn Personen durch ein ungeprüftes Gerät dauerhaft
zu Schaden oder gar zu Tode kommen.
Wurde bereits eine berufsgenossenschaftliche Prüfung bei Ihnen durchgeführt ?
Haben Sie Mitarbeiter, die mit elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln in Berührung kommen ?
Auch PC's, Kopierer, Tischlampen und sogar Verlängerungskabel sind elektrische Anlagen und Betriebsmittel.
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Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften
Zur sicheren Benutzung von elektrischen Geräten und Anlagen sind in der Unfallverhütungsvorschrift
VBG-4, BGV A2, seit 01.01.2005 BGV A3 "Elektrische Anlagen und Betriebsmittel"
regelmäßige Prüfungen der ortsveränderlichen und ortsfesten Geräte und Anlagen festgelegt.
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BGV A3
Berufsgenossenschaftliche Vorschrift für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
§ 5 Prüfungen
(1) Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass die elektrischen Anlagen und Betriebsmittel
auf ihren ordnungsgemäßen Zustand geprüft werden:
1. vor der ersten Inbetriebnahme und nach einer Änderung oder Instandsetzung vor der
Wiederinbetriebnahme durch eine Elektrofachkraft oder unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft und
2. in bestimmten Zeitabständen.
Die Fristen sind so zu bemessen, dass entstehende Mängel, mit denen gerechnet werden muss,
rechtzeitig festgestellt werden.
(2) Bei der Prüfung sind die sich hierauf beziehenden elektrotechnischen Regeln zu beachten.
(3) Auf Verlangen der Berufsgenossenschaft ist ein Prüfbuch mit bestimmten Eintragungen zu führen.
(4) Die Prüfung von der ersten Inbetriebnahme nach Absatz 1 ist nicht erforderlich,
wenn dem Unternehmer vom Hersteller oder Errichter bestätigt wird, dass die elektrischen Anlagen und
Betriebsmittel den Bestimmungen dieser Unfallverhütungsvorschrift entsprechend beschaffen sind. .......
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iTü
Gemäß BGV A3 sind elektrische Anlagen und Betriebsmittel zur Erhaltung des ordnungsgemäßen
Zustandes wiederholt durch sogenannte Elektrofachkräfte (dies entspricht i.d.R. einer Ausbildung als
Elektroingenieur, Elektrotechniker, Elektromeister oder Elektrogeselle) zu überprüfen. Die Prüfungen
werden gemäß den entsprechenden VDE-Normen mit geeigneten Mess- und Prüfgeräten durchgeführt. Die
Ergebnisse der Überprüfung sind in einem Prüfbuch zu dokumentieren. .......
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Was bedeutet FI ?
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FI bedeutet Fehler-Strom; F steht dabei für Fehler und I für Strom.
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Wie schützt ein FI-Schutzschalter (RCD) eigentlich ?
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Im FI-Schutzschalter (RCD) befindet sich ein Summen-Strom-Wandler. Er erfasst alle Ströme, die über die
Phasen (schwarze oder braune Drähte) zu den Elektrogeräten hin fließen und alle Ströme, die über den
Null-Leiter (blaue Drähte) wieder zurück kommen. Sind die Ströme in beiden Richtungen gleich groß,
ist mit den Elektrogeräten alles in Ordnung.
Hat jedoch ein Elektrogerät einen Übergangswiderstand oder gar eine Verbindung von einer Phase
zum Gehäuse, weil z.B. die Isolierung der Zuleitung defekt ist oder bei einem Elektromotor eine
"blanke" Wicklung das Gehäuse berührt, fließt ein Teil des Stromes über das Gehäuse und den
(hoffentlich) angeschlossenen Schutzleiter (grün/gelber Draht) in die Erde.
Über den Null-Leiter (blauer Draht) fließt nicht mehr der gesamte Strom zurück; im Summen-Strom-Wandler
entsteht eine Differenz. Es wird also ein Fehler-Strom festgestellt, der sofort zur Abschaltung führt.
Bei Betätigung des Prüftasters wird ein Fehler-Strom simmuliert, indem über einen Widerstand etwas
Strom am Summen-Strom-Wandler vorbei geleitet wird.
Ein FI-Schutzschalter (RCD) mit dem Aufdruck 40 - 0,03 ist für eine maximale Schaltleistung von 40 Ampere
und einen Fehlerstrom von 0,03 Ampere (30 Milli-Ampere) ausgelegt.
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